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Fontformat – OpenType

Beim professionellen Umgang mit Computerschriften ist es notwendig sich mit den Spezifikationen der einzelnen Formate auszukennen, um die Schriften somit bezogen auf das Ausgabemedium richtig einzusetzen zu können. OpenType kann dabei aktuell als das Standard Schriftformat schlecht hin bezeichnet werden.

Heutzutage basieren alle gängigen Schriftformate auf Vektoren. Das bedeutet, sie setzen sich aus Ankerpunkten und Richtungsvektoren zusammen, welche eine verlustfreie Skalierung und eine – jeweils für das entsprechende Drucksystem – optimale Ausgabe gewährleistet.

Schriften kosten Geld und unterliegen auch dem Urheberrecht und das ist auch gut so. Die Entwicklung einer gut ausgebauten Schrift, also einer Schrift mit vielen unterschiedlichen Schriftschnitten,  nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Zu dem ist die Schriftentwicklung ein äußerst kreativer Prozess in dem viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Einsatzbereich, Lesbarkeit, Funktionalität wären da unter anderem zu nennen…

Was kann OpenType?

Opentype unterstützt, wie auch die modernen TrueType Fonts Unicode, was bedeutet, dass 16 Bit Zeichenvorrat (65536 Zeichen) möglich sind. Die alten PostScript Schriften konnten gerade mal 8 Bit, sprich 256 Zeichen abdecken. Nicht alle Opentype Fonts verfügen trotz der generellen Möglichkeit über solch einen großen Zeichenumfang. So bezeichnet man OpenType Fonts, die eine begrenzte Zeichenbelegung haben als Standard Fonts (OpenType Std) und die, die aufgrund des großen Zeichenumfangs eher professionell eingesetzten OpenType Fonts als Professional Fonts (OpenType Pro).

Die OpenType Schriften gibt es in zwei Qualitätsstufen, das sind die sogenannten TrueType -flavoured OpenType (Endung .ttf) oder die für die Druckausgabe besser geeigneten PostScript flavoured (Endung otf) OpenType Fonts. Im wesentlichen Unterscheiden sich diese zwei Ausprägungen durch die unterschiedliche Beschreibung der Schriftkurven bzw. der Vektorbeschreibung. Sowohl die TrueType flavoured als auch die PostScript flavoured Variante sind plattformunabhängig, also auf allen gängigen Betriebssystemen verwendbar und verfügen beide über den bereits angesprochenen großen Zeichenvorrat.

Durch den großen Zeichenvorrat ergeben sich verschiedene Vorteile, wie…

  • Belegung echter Ligaturen (bestimmte Buchstabenpaare, die enger beieinander liegen),
  • besondere Schriftschnitte, wie Kapitälchen (Schriftschnitt der aus Großbuchstaben besteht),
  • eigene Mediävalziffern (Ziffern mit Ober- und Unterlänge, die sich dadurch gut in das Schriftbild einfügen),
  • Integration fremder Sprachen (z.B. griechische Zeichen),
  • die Möglichkeit firmeneigene Zeichen in den Zeichensatz einzubinden.
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